Eine Kindsmörderin im Verlies

1779 ereignete sich unweit der Burg Falkenstein, in Molmerswende, ein Kindsmord. Marie Elisabeth Voigtländer tötete das Neugeborene ihrer Tochter, um die Schande abzuwenden. In der Zeit des Prozesses und des Wartens auf die Vollstreckung des Todesurteils saß sie im Turm zu Falkenstein ein. Auf der Richtstätte an der "Krummen Linde", gelegen zwischen Pansfelde und Molmerswende, wurde sie auf das Rad geflochten. Gottfried August Bürger, Dichter und Pfarrersohn aus Molmerswende, verwob diesen Fall mit anderen und verfasste seine Ballade "Von der Pfarrerstochter zu Taubenhain". In dieser verführt ein Junker von Falkenstein die Jungfer, die in ihrer Verzweiflung das Neugeborene tötet. Der Volksmund brachte die Ballade - zu Unrecht! - mit August Friedrich II. von der Asseburg in Zusammenhang.