Information zur Schließung der Burg Falkenstein
Baudenkmale sind immer für Überraschungen gut, jedoch nicht nur für gute. Auf der Burg Falkenstein, die seit Beginn des Jahres 2025 wegen Beräumung ihrer Dachdepots für die Öffentlichkeit geschlossen ist, ereignete sich am 26. Januar 2025 ein plötzlicher Mauerabsturz in der Vorburg - ein Teil der äußeren Schale der Umfassungsmauer brach ab. Die Abbruchstelle befindet sich unmittelbar hinter dem “Krummen Tor” am Zugang zur Burg - also einem neuralgischen Punkt der Besucherführung. Das Ereignis fand in den frühen Morgenstunden statt, sodass glücklicherweise keine Personen zu Schaden kamen. Aus diesem Grund kann der geplante Termin für die Wiedereröffnung der Burg Falkenstein im Juli 2025 nicht gehalten werden.
Bei einem unverzüglich anberaumten Termin erfolgte eine Begutachtung des Schadens durch die Baudirektion der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt sowie externe Sachverständige. Erste Sicherungsmaßnahmen zur Gefahrenabwehr wurden eingeleitet. Nach inzwischen erfolgter Beräumung der Absturzstelle und des anfallenden Steinmaterials ist das Mauerwerk mit hölzernen Balken und Stützen zur Stabilisierung sowie mit Netzen zusätzlich gesichert.
Die Begutachtung wurde dann auf die angrenzenden Mauerbereiche zwischen dem “Krummen Tor” und der Kernburg ausgeweitet. Dabei stellte sich auch hier ein Handlungsbedarf heraus. Bei den Untersuchungen zeigten sich ferner Schäden am Fachwerk des “Krummen Tores”.
In Abstimmung mit der Denkmalpflege erfolgen aktuell weitere eingehende Untersuchungen der Bausubstanz. Aus den Ergebnissen ergeben sich Festlegungen für die Planung und Umsetzung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen, die seitens der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt nun schnellstmöglich in die Wege geleitet werden.
Da sich sowohl die Absturzstelle als auch die weiteren gefährdeten Bereiche unmittelbar in der Wegeführung der Besucher befinden, bleibt der Zugang durch das “Krumme Tor” aus Sicherheitsgründen vorerst für jeglichen Besucher- und Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Sicherheit von Gästen, Mitarbeitenden und des Pächters der Gastronomie auf der Burg sowie der ausführenden Firmen hat für die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt höchste Priorität. Daher muss die Burg Falkenstein für die Öffentlichkeit weiter geschlossen bleiben.
Durch Umschichtungen im Haushalt wird die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt die finanziellen Mittel bereitstellen, um die notwendige Mauersanierung unverzüglich in Angriff zu nehmen. Ziel ist es, die Burg Falkenstein mit ihren Ausstellungen, Veranstaltungen und der Gastronomie bis zum Saisonbeginn Ende März 2026 wieder für Gäste öffnen zu können.
Parallel wird die unvorhergesehene längere Schließung genutzt, um anstehende Untersuchungen innerhalb der Ausstellungsräume der Burg Falkenstein vorzuziehen. Finanziert aus dem Sonderinvestitionsprogramm (SIP) des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt, sind in den kommenden Jahren noch größere Sanierungen am Nord- und am Westflügel der Burg Falkenstein geplant. Die Untersuchungen der Bausubstanz in den geplanten Bereichen hätten zu einem späteren Zeitpunkt also ohnehin erfolgen müssen, dann aber im laufenden Museumsbetrieb. Dies hätte erneut zu temporären Einschränkungen geführt, die nunmehr vermieden werden können. Die Vorverlegung bedeutet einen Zeitgewinn bei der Planung innerhalb des SIP.
Die Maßnahmen werden vom Bund und dem Land Sachsen-Anhalt im Rahmen eines Sonderinvestitionsprogramms (SIP) gefördert.